John Goodman | Schauspieler | Porträt | Foto Klemens Horvath

How I met John Goodman: Ich bin mit ein paar netten Britischen Schauspielern nachmittags beim Hotel-Pool am Tisch gesessen, den typischen Tee Whisky Berber trinkend, plaudernd. Da stand plötzlich John Goodman beim Tisch, in kurzen Hosen und unglaublich groß, wie er ist. Er sagte nur Hallo und setzte sich. Ich dachte nur, oh mein Gott, das ist John Goodman. Schon seit Roseanne-Zeiten bin ich ein großer Fan. Oder um es auf den Punkt zu bringen: John Goodman ist der einzige Schauspieler, der sechs (!) Filme mit den Coen Brothers gedreht hat, einer besser als der andere. Unvergessen John Goodman in Barton Fink oder in Big Lebowski. Ich brauchte jedenfalls eine Weile, um normal und ungezwungen mit John Goodman plaudern zu können, er hat so eine Appearance. Er ist ein echter Superstar im Filmbusiness seit so vielen Jahren.

Irgendwann fragte ich John Goodman, ob wir vielleicht ein paar freie Foto-Aufnahmen machen könnten, wann immer es für ihn zeitlich passen würde, ich wäre überglücklich. Ich musste dann zwischenzeitlich zurück nach Wien für einen Werbe-Job. Eine Woche später, wieder zurück am Set in Marokko, sah ich John von der Weite. Plötzlich ist er auf mich zugegangen und meinte: „Hey Klemens, I don’t feel very well today (something with Moroccan food) but I do have time now, let’s try to take some photos together. Come on, let’s go!“ So bin ich plötzlich neben John Goodman im Jeep gesessen und wir fuhren Richtung Hotel-Bungalow. Ich wollte seine Stimmung aufheitern und erzählte ihm einen Witz, den Klassiker, you know: Geist erscheint einem Mann, ein Wunsch frei, der Mann möchte Frauen verstehen lernen ... und so fort bis zur Pointe. Und da war es: dieses Lachen werde ich nie vergessen, der ganze Jeep hat gewackelt, es war ein so herzerfrischendes und bahnbrechendes Lachen. Das war der Beginn eines superfeinen Nachmittags mit John Goodman und eines herrlichen gemeinsamen Photo-Shootings. Das einzige Problem war, John hatte diese Tonsur für seine Rolle als Papst und kurze Hosen mit diesem grünen T-Shirt an. Ich hatte keine Zeit für Vorbereitungen oder große Veränderungen, ich musste improvisieren. Think Klemens! In der Hotelanlage angekommen,  war ein Gärtner gerade am rasenmähen - ich hatte sofort das Bild vor mir - inspiriert von Pierre et Gilles Bildern - und beschrieb es John. Er lachte und sagte sofort zu. Wir baten den Gärtner uns den Rasenmäher zu leihen - er war super nett - John nahm ihm noch den Strohhut vom Kopf. Der Gärtner war dann mein Assistent - wir hatten riesen Spaß.  Das grüne Herz habe ich später in den Hintergrund retuschiert. (Dieser Busch in Herzform steht im Garten meiner Eltern - mein Vater schneidet ihn so für meine Mutter.)

Monate später traf ich John Goodman bei der Filmpremiere in Berlin wieder und überreichte ihm einen fertigen Print von der Aufnahme, John Goodman inspired by Pierre et Gilles.  Und da war es wieder: dieses kraftvolle, wundervolle Lachen, dass alles bebte.